Geschichte

Geschichte des Celler Rudervereins e.V.


Bildergalerie 1957 -2017 von Volker Wieneke

Am 28. Mai 1957 wurde der Celler Ruderverein e.V. gegründet. Die Gründungsmitglieder waren Hans Stroehmer, Hansjörg Bopp, Volker Strasser, Peter Trautvetter, Dr. Schälicke, Rolf Spies und Detlef Sagebiel. Erster Vorsitzender war Detlef Sagebiel, Hansjörg Bopp und Volker Strasser seine Stellvertreter.

Dabei kam der wesentliche Antrieb zur Gründung des Vereins von Hansjörg Bopp und Volker Strasser, die sich beide vom Ruderverein Bremer RV von 1882 kannten. Das erste Boot des Celler Rudervereins war der geklinkerte Holzvierer „Rattenfänger“, mit welchem auf der Aller am 26. Juni 1957 offiziell angerudert wurde.

Am 25. April 1957 wurde eine Unterbringung gefunden, welche noch am Magnusgraben neben dem heutigen Bootshaus des Ruderclubs Ernestinum-Hölty gelegen war. Am 11. Mai 1958 folgte das erste Vereinsheim, welches von einer Wohnbaracke von 8 x 12 Metern auf dem Saarfeld gebildet wurde. Sanitäre Einrichtungen gab es in dem ersten Bootshaus nicht.

Am 15. November 1958 wurde die erste Frauenabteilung des Vereins gebildet.

Der Celler Ruderverein zog am 16. November 1963 an seinen heutigen Standort, auf die Ziegeninsel direkt an der Aller. Die Ziegeninsel war dabei ursprünglich tatsächlich eine Insel und wurde erst um 1960 durch Baggerarbeiten an das „Festland“ angeschlossen. Mit der Einweihung im November 1963 war die Geschichte des Bootshauses aber nicht zu Ende.

1972 wurde u.a. dem Raumbedarf der weiblichen Mitglieder Rechnung getragen und das Bootshaus um eine vernünftige Damenumkleide, einen Sportraum und einen weiteren Bootshallenflügel erweitert.

Dank eines Ausflugs nach Finnland zum Rudern 1972 wurden einige Ruderer mit dem „Saunafieber“ angesteckt und waren nun getrieben, ebenfalls eine Sauna im Ruderverein zu haben. Allein aus Spenden von Mitgliedern konnte schon 1973 die Sauna fertig gestellt werden! Sie ist seitdem in steter Nutzung durch verschiedene Saunakreise innerhalb des Vereins.

Einen erheblichen Rückschlag gab es für den Verein im Februar 1995, als bei einem Großbrand das Bootshaus brannte. Ein Schaden von über 700.000 DM, 30 Ruderboote total zerstört und nur 14 Boote gerettet, war die Bilanz. Nach dem ersten Schock begannen aber sogleich die Aufräumarbeiten und die Überlegungen zum Wiederaufbau.

Bereits am 28. Juni 1995 steht die neue feuerverzinkte Stahlkonstruktion für die nun auch um 5 Meter verlängerte Bootshalle. Mit der beeindruckenden Eigenleistung der Mitglieder von 3.520 Arbeitsstunden bis zum November 1995 wurde der Neubau gemeistert! Eine weitere Erweiterung des Bootshauses folgte 2004 im Eingangsbereich, im Küchenbereich und bei der Herrenumkleide einschließlich Außendämmung.

Die letzte große Baustelle war 2012 die Errichtung der kleinen, separaten Bootshalle. Sie trägt zu einer erheblichen Entlastung der anderen beiden Bootshallen bei und sorgt dafür, dass alle Boote mehr oder weniger gut untergebracht sind. Zuvor kam es allein aufgrund der Enge beim Herausheben von Booten zu Schäden.

Auch sportlich tat sich im Celler Ruderverein von Anbeginn einiges: Bereits am 15. September 1957 startete eine erste Vereinsmannschaft bei einer Regatta am Einfelder See bei Neumünster. Im September 1959 gelingt in Bremen der erste deutliche Sieg auf einer Regatta. Es folgten in den nächsten Jahrzehnten zahlreiche Siege auf nationalen Regatten, aber auch Titel als deutsche, Europa- oder gar Weltmeister im Rudern. Das letzte große Vereinsprojekt war mit starker Unterstützung der Celler Politik und der Regionalstiftung der Sparkassen das sogenannte Olympiaprojekt mit Patrick Leineweber und Peter Kluge für die Teilnahme in Rio 2016. Ab 2013 trainierten die beiden Ruderer mit neuem Rudermaterial und intensiven Trainingslagern auf dieses Ziel zu. Leider wurde letztlich Rio nicht erreicht trotz eines beeindruckenden Einsatzes von Peter und Patrick. Nun blicken wir auf 2020!

Während der Celler Ruderverein 1957 zwei Boote sein Eigen nennen konnte, waren es 10 Jahre später bereits 14 Ruderboote. Mittlerweile verfügt der Verein über 56 Boote, so dass den unterschiedlichen Bedürfnissen des Renn- und des Breitensportes ebenso Rechnung getragen werden kann wie jener Erwachsener Ruderer oder von Kindern.

Die gestiegene Bootszahl spiegelt sich auch in den jährlichen Ruderleistungen: Waren es 1957 bei 116 Ausfahrten 5.092 Mannschaftsruderkilometer, lagen diese Werte 1967 bei 1.981 Ausfahrten und 43.369 Kilometern. 2016 wurden bei 2.779 Ausfahrten 77.756 Kilometer errudert.

Ein mittlerweile fester Bestandteil des Stadtlebens ist die seit Jahrzehnten im Herbst stattfindende Celler Regatta, die von allen drei Celler Rudervereinen (Ruderverein Hermann Billung Celle, Ruderclub Ernestinum-Hölty und Celler Ruderverein) veranstaltet wird. 2015 und 2016 wurde auch noch die Regatta „Rudern gegen Krebs“ veranstaltet, die jeweils die bundesweit größte Veranstaltung dieser Art war.

Nicht zuletzt dies zeigt, dass es beim Celler Ruderverein nicht nur um das Rudern an sich, sondern auch um die Geselligkeit und das soziale Engagement in der Stadt Celle geht.

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